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Sabine Bode:
Die vergessene Generation - die Kriegskinder brechen ihr Schweigen
Random House, 2014 – 4 CDs
Die "vergessene Generation" der Jahrgänge 1930 bis 1945 und ihre Kriegstraumata, die in den vergangenen Jahren Thema etlicher Publikationen waren, stehen auch im Mittelpunkt des erstmals 2004 erschienen Buchs von Sabine Bode, das 2011 in einer erweiterten Ausgabe neu aufgelegt wurde und nun als gekürzte Hörbuchausgabe vorliegt. Aus den Gesprächen mit den heute 75- bis 80-Jährigen formt Bode ein Bild dieser Generation; ihre Themen behandeln etwa Flüchtlings- und Waisenkinder, aber auch die nationalsozialistischen Erziehungsideale und ihre Auswirkungen. Verknüpft sind die Berichte mit psychologischen Erkenntnissen, insbesondere aus der Traumaforschung. Zitiert wird u.a. eine Studie, wonach 8-10% der Menschen, die damals Krieg und Vertreibung erlebten, heute psychisch krank sind. Nicht nur deshalb wichtig. - "Ein leicht und flüssig geschriebener Bericht, ... der ein breites Publikum ansprechen kann." Die Bewertung der Buchausgabe von 2004 gilt auch für das Hörbuch, dem die erfahrenen Sprecher Hannelore Hoger und Charles Brauer auch einen entsprechenden akustischen Rahmen geben.
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Klezmeyers:
Zirkusleute
Frechmusik, 2010 – 1 Musik-CD
Traditioneller Jazz trifft auf modernen Klezmer, Eigenkompositionen auf Lieder zeitgenössischer Komponisten: von lyrisch-wehklagend bis freudvoll jubilierend zelebriert das virtuose Berliner Trio vitalen Klezmer in all seinen Facetten. Nach einigen Workshops bei Giora Feidman, dem wohl bedeutendsten lebenden Klezmer-Musiker, rief Klarinettistin Franziska Orso 1997 mit den KLEZMEYERS ihre eigene Formation ins Leben. Zirkusleute, das vierte Album des Berliner Trios, zeigt die virtuosen Musiker (allesamt Absolventen der Berliner Universität Der Künste) in bestechender Spiellaune und leidenschaftlicher Expressivität. Lyrisch-wehklagend, freudvoll aufjauchzend oder leichtfüßig tänzelnd trifft Orso auf ihrem Instrument mit meisterlicher Präzision und betörenden Melodien die emotionalen Stimmungslagen, die die jüdische Volksmusik so reizvoll machen. Tobias Schröter (Gitarre) und Daniel Peters (Bass) begleiten sie dabei sehr dynamisch und agil auf einer abwechslungsreichen Reise durch ein lebendiges Repertoire, das neben Klezmer-Traditionals auch Kompositionen aus eigener Feder und Stücke türkischer sowie ungarischer Herkunft umspannt. (jpc.de)
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Kai Lüftner:
Rotz’n’Roll Radio – knorke Musik für Nasebohrer, Schreihälse und Popelschnipser. Auch für Mädchen
Audio-Verlag, 2014 – 1 Kinder-CD
Im Stil einer Radiosendung wechseln sich freche Songs mit witzigen Jingles ab. Unkonventionelle, freche und coole Musik für Kinder von 4-12 Jahren.
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Kirsten Boie:
Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen
Jumbo, 2014 – 2 CDS
Die 4 Geschichten über Aids-Waisen im afrikanischen Swasiland sind erschütternd und traurig. Kirsten Boie hat sie sich aufgrund wahrer Begebenheiten und Begegnungen bei ihren Reisen durch das südafrikanische Königreich ausgedacht, das Buch erhielt den Luchs des Jahres 2013. Das Hörbuch enthält die 4 Geschichten, schnörkellos und eindringlich jeweils von einer anderen Stimme gesprochen. Die Tatsache, dass 45 Prozent der Kinder dort Waisen sind, die ihre Eltern sterben sahen, und jeder 4. von ihnen selbst das HI-Virus in sich trägt, verbietet jede Effekthascherei von selbst. So wird die Prostitution von Lungile, die neue Schuhe für ihre kleine Schwester beschaffen muss, damit diese in die Schule kann, oder Siphos Bitte an den Herrn Jesus, den schrecklichen Unfall der Großmutter ungeschehen zu machen, auf eine schlichte Art erzählt, die nachhaltig beeindruckt. Zwischen den Episoden gibt es kurze afrikanische Musikstücke. Eine Stellungnahme von Kirsten Boie zu diesem Projekt und ein Interview mit ihr runden das gelungene Hörbuch ab, das überall empfohlen ist. Ab 14.
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Das Mädchen Wadjda
Razar, 2012 – 1 DVD
Jeden Tag, wenn Wadjda in ihrer Heimatstadt Riad zur Schule geht, führt sie ihr Weg an einem Spielzeuggeschäft vorbei, das ein grünes Fahrrad anbietet. Dabei schlägt ihr Herz jedes Mal höher, denn dieses grüne Fahrrad zu besitzen würde auch bedeuten, sich endlich gegen den Nachbarsjungen Abdullah durchzusetzen und ihm, schnell wie der Wind, davon flitzen zu können. Obwohl es Mädchen untersagt ist Fahrrad zu fahren, heckt Wadjda einen Plan aus, wie sie mit verbotenen Geschäften auf dem Schulhof Geld für das Fahrrad verdienen kann. Doch Wadjdas Machenschaften fliegen auf, es droht ein Schulverweis und die Hoffnungen auf das Geld sind dahin. Dem Mädchen bleibt nur eine Chance: Sie muss den mit einem hohen Preisgeld dotierten Koran-Rezitationswettbewerb der Schule gewinnen. Mit viel Eifer und Erfindungsgeist macht sie sich an die Aufgabe, vermeintlich fromm zu werden. Und so hat sie auch keine Augen für die Probleme der Mutter, die zu verhindern versucht, dass ihr Mann sich eine zweite Frau nimmt. Doch ebenso wie ihre mutige Tochter erkennt auch Wadjdas Mutter, dass sie letztlich auf sich alleine gestellt ist und einen steinigen Weg einschlagen muss, um für sich und ihre Tochter eine selbstbestimmte Zukunft zu erkämpfen. Dieser Film ist der erste aus Saudi-Arabien, der von einer Frau gedreht wurde. FSK: o.A.
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Evi Simeoni:
Rückwärtssalto
Klett-Cotta, 2014 – 272 S.
Nach ihrem Debüt "Schlagmann" (ID-A 28/12), in welchem die Autorin das Schicksal eines Leistungsruderers thematisierte, erzählt sie in ihrem neuesten Roman die Geschichte der ehemaligen Turnerin Antonia. Während sie ihre kranke Mutter im Altenheim besucht, rekapituliert die mittlerweile erfolgreiche Geschäftsfrau in Rückblenden ihr bisheriges Leben. Angespornt durch Erfolge der berühmten Geräteturnerin Olga Korbut, unterzieht sich die junge Antonia schon früh einem harten Training. Die fehlende Anerkennung ihrer Familie, besonders der Mutter, spornt sie zu mehr Leistung an. Halt sucht sie in ihrem Trainer Henz, der auch nach ihrer Sportkarriere eine dominante Rolle in ihrem Leben spielt. Evi Simeoni richtet ihr Augenmerk erneut auf negative Auswüchse des Leistungssports und zeichnet nebenbei das einfühlsame Psychogramm einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung. Ein inhaltlich wie sprachlich überzeugender Roman, der breit empfohlen werden kann.
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Alexi Zentner: Das Flüstern des Schnees
btb, 2013 – 286 S.
Der Priester Stephen kehrt nach vielen Jahren an den Ort seiner Kindheit zurück: die kleine Siedlung Sawgamet im Norden Kanadas, gegründet von seinem Großvater in der Goldgräberzeit. Während seine Mutter im Sterben liegt und er die Predigt für ihre Beerdigung schreibt, schweifen seine Gedanken immer wieder ab. Er erinnert sich an seine Kindheit, die Geschichten seines Vaters Pierre und seines Großvaters Jeannot, den Schnee, der über die Hälfte des Jahres das Leben der Menschen bestimmte - und an die Begegnungen mit Hexen und Ungeheuern, die früher ganz selbstverständlich in die schier unendlich großen Wälder gehörten. Der kanadische Autor A. Zentner wurde bereits für seine Kurzgeschichten (bisher nicht auf Deutsch erschienen) ausgezeichnet, auch das vorliegende Romandebüt wurde für mehrere Literaturpreise nominiert und erscheint in 12 Ländern. Mit Stephens Erinnerungen versetzt er den Leser mühelos in eine längst vergangene Zeit und eine fremde Welt, die man nur ungern wieder verlässt. Ein rundum gelungener Roman, nicht nur für kalte Wintertage wärmstens empfohlen!
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