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Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt...
Lemke, Willi: Ein Bolzplatz für Bouaké. - Carus, 2010. - 250 S. Willi Lemke, ehemaliger Fußballmanager und Senator der Hansestadt Bremen, ist seit 2008 UN-Sonderbeauftragter für Sport und Entwicklung. Jetzt hat er ein Buch geschrieben, voller Erinnerungen und Ansichten aus seinem Leben, seiner Berufswelt und vor allem über den Sport und seine Schwierigkeiten in Entwicklungsländern. Er erzählt aus seinem Leben, wie er Manager von Werder Bremen wurde und den Verein zum Erfolg führte, und er reflektiert über seine Zeit als UN-Sonderbotschafter: Konnte er in dieser Zeit etwas bewegen? War es genug? In seinen Augen ist seine Arbeit für die UN wie ein Marathonlauf: wenn man nicht die ersten zwei Kilometer schafft, dann bewältigt man auch nicht die komplette Distanz. Willi Lemke ist losgelaufen, als Manager, Politiker und als Sportler. In Malaysia besucht er eine Schule für Flüchtlingskinder und erfährt dort, wie schwer es sein kann, in konkreter Not zu helfen, im Nahostkonflikt sucht er nach Möglichkeiten, um verfeindete ethnische Gruppen zusammenzuführen, in Afrika trifft er Sportlerinnen, die sich für soziale Projekte stark machen. Kleine Erfolge sind es, die etwas verändern, zum Beispiel im Gazastreifen, wo ein Sportzentrum für Frauen gebaut wird, in Afrika die Unterstützung für ein Judozentrum und für einen Fußballplatz für Bouaké oder Netzwerkarbeit im Umfeld der Olympischen Spiele in Peking. In seiner Funktion als UN-Sonderbotschafter reist er durch die Welt, nimmt teil an internationalen Sportevents, baut Netzwerke auf und wirbt für karitative Sport- und Entwicklungsprojekte. Sport kann keine Kriege verhindern, meint Wille Lemke, aber er kann dazu beitragen, Menschen für etwas mitzureißen und zu begeistern, anstatt gegen etwas zu kämpfen. Und seine Begeisterung für die vielfältigen sozialen Möglichkeiten des Sports wird in diesem Buch deutlich. Andrea Däuwel-Bernd Autorenlesung am 26. Oktober um 19:30 Uhr in der Stadtbibliothek Reutlingen |
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Vom Ärger über pünktliche Züge und einem Abenteuerurlaub mit der Deutschen Bahn
Spörrle, Mark und Schumacher, Lutz: "Senk ju vor träwelling" - Wie Sie mit der Bahn fahren und trotzdem ankommen. - Herder, 2008. - 191 S.
Die beiden Autoren legen mit diesem Buch den ultimativen Survivalguide fürs Bahnfahren vor. Dabei können Sie im Psychotest ermitteln, welcher Bahntyp Sie sind, Ihnen wird erklärt, wie Sie (vielleicht) an eine Fahrkarte kommen, wie Sie sich gegenüber Zugbegleitern verhalten sollen und welche Bedeutungen die Durchsagen auf dem Bahnhof haben, sofern man diese überhaupt versteht. Darüber hinaus gibt es auch eine Liste zum Überleben. Dort finden Sie alles, was Sie in ihrem Notgepäck bei einer Bahnreise mitzuführen haben inklusive "ein bis zwei Freunde oder bezahlte Träger". Mal bissig, mal ironisch werden alle Aspekte des Zugfahrens beleuchtet. Sind Sie bisher schon Zug gefahren, werden Sie sich köstlich amüsieren und sich ärgern, wenn Ihr Zug ausnahmsweise pünktlich ist und Sie deshalb Ihre Lektüre unterbrechen müssen. Und gehörten Sie bisher zu den Nichtzugfahrern, dann werden Sie in Zukunft Ihren Abenteuerurlaub in Deutschland verbringen und die vielen Stunden, die Sie zum Zugfahren benötigen, mit dieser wunderbaren Satire verbringen. Denn: Die Bahn kommt - irgendwann. Barbara Münz Der Titel ist auch als Hörbuch entleihbar. Der gleichnamige und nicht minder unterhaltsame Nachfolgeband mit neuen Tipps zum Überleben in der Bahn ist ebenfalls im Medienbestand. |
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Ein Stück Frauenliteratur aus der Nachkriegszeit
Meierhofer-Fokken, Helke: Vor der Zeit im blauen Kleid. Wege aus den Labyrinth der Erinnerungen. - Frieling, 2010. - 144 S. Das blaue Kleid ist mir noch gut im Gedächtnis: ein fließend blauer Stoff mit kleinem Muster. Seine Trägerin war eine Kollegin. Kennen gelernt habe ich sie erst, als sie das blaue Kleid schon lange trug. Ein "forever young" Typ, mädchenhaft, zurückhaltend, sensibel und voller sympathischer Charaktereigenschaften. Jetzt ist sie mit 70 Jahren zur Reutlinger Autorin geworden und hat ihre Kindheits- und Jugenderinnerungen zusammengetragen und aufgeschrieben. Herausgekommen ist ein sehr berührendes und spannendes Buch über eine Kindheit in den Nachkriegsjahren und über den Lebensweg einer jungen Frau, die vieles erlebt hat und viele Lebenserfahrungen auf ihre ganz eigene Weise verarbeitet und neu überdenkt. Im Rückblick beleuchtet sie die Stationen ihres Lebens schlaglichtartig. Sie erzählt lebendig und spannend Begebenheiten aus ihrer Kindheit während der kargen und von Enge, Begrenzungen und Verboten geprägten Nachkriegszeit in einem kleinen nordhessischen Dorf; sie schreibt über das Schicksal der Eltern, viele Erlebnisse, die um Familienbeziehungen, Geschwisterstreit, Haustiere und um glückliche und unglückliche Jugenderfahrungen kreisen. Der zweite Teil der Biographie dreht sich um ihr Leben als junge Erwachsene, als sie in Reutlingen lebte und als Bibliothekarin tätig war. Enttäuschte und tragische Liebe, Depressionen und die Suche nach einem neuen Glück bestimmen ihr Leben. Erst das blaue Kleid und die Begegnung mit einem verständnisvollen Mann bringen ihr neuen Lebensmut. Mit dieser versöhnlichen Episode endet das Buch. Andrea Däuwel-Bernd Autorenlesung am 5. Oktober, 20 Uhr in der Stadtbibliothek Reutlingen |
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Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Bibliothekar
Bazell, Josh: Schneller als der Tod : Roman. - Fischer, 2010. - 300 S.
Dr. Peter Brown arbeitet als Arzt in Manhattan. Als eines Tages ein Patient mit Krebs im Endstadium in sein Krankenhaus eingeliefert wird, droht seine sorgfältig aufgebaute Tarnung aufzufliegen, denn in seinem früheren Leben war Dr. Brown Auftragskiller der Mafia. Nach seinem Ausstieg wurde er ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Nun droht sein Patient, seine Tarnung auffliegen zu lassen, falls er die nächsten Tage nicht überleben sollte. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Der Debütroman von Josh Bazell, selbst Mediziner, hat Suchtpotenzial: witzig, rasant und derb geschrieben kann man das Buch gar nicht mehr auf die Seite legen. Dabei verbindet der Autor gekonnt den Arztroman mit dem Thriller und den historischen mit dem Mafiaroman. Ein absolutes Highlight unter den Thrillern. Barbara Münz Der Titel ist auch als Hörbuch und in englischer Sprache entleihbar. |
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Gratwanderung zwischen High Society und kriminellem Milieu
Martin Suter: Der letzte Weynfeldt. - Diogenes Verlag, 2009. - 313 S.
Der überzeugte Junggeselle und Großerbe Adrain S. Weynfeldt hat mit der Liebe, aber keineswegs mit dem Leben abgeschlossen. Mit Sachverstand und Leidenschaft arbeitet er als Kunstexperte für ein internationales Auktionshaus in Zürich. Im Stadtzentrum bewohnt der Mittfünfziger eine geerbte 500-m²-Wohnung. Geld spielt für ihn nur noch insofern eine Rolle, als es ihm in einer Dimension zur Verfügung steht, die ihn immer wieder in ernsthafte Schwierigkeiten bringt. Zwei getrennte Freundeskreise, für dessen jüngeren er hauptsächlich als geduldeter Geldgeber fungiert, bilden sein soziales Netzwerk, bis ihn eines Sonntagmorgens eine Enddreißigerin in die Verlegenheit bringt, Zeuge ihres Suizidversuchs auf seinem Balkon zu werden, woran er sie im letzten Moment zu hindern vermag. Ab diesem Moment macht sie ihn für ihr Leben verantwortlich. Fast unbemerkt vollzieht sich mit harmlos klingenden Sätzen die Wende von der zielsicher beobachteten Beschreibung der High Society und der sich selbst feiernden Künstlerclique mit ihren Unzulänglichkeiten, Verletzlichkeiten, Eitelkeiten und Machtspielen zum kriminellen Milieu, welche sich nahtlos ineinander verzahnen. Immer enger zieht sich die Schlinge, und immer neue Wendungen erhöhen die Spannung bis zum letzten Kapitel. Bevor man den Roman beginnt, empfiehlt es sich, gut gegessen, sich aller Geldsorgen entledigt und nichts mehr vorzuhaben, so lassen sich die gut 300 Seiten in einem Zug leicht verdauen. Tanja Schleyerbach Der Titel ist auch als Hörbuch entleihbar. |
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